Erfahrungsbericht: Hilbo

In Kooperation mit der Schön Klinik Bad Aibling

Hilbo ist ein Patient auf der Intensivstation in der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen. Er ist Mitte 40, kommt ursprünglich aus Oldenburg und wohnt in München. An seinen fast komplett mit Kinderbildern und Fotos tapezierten Zimmerwänden erkennt man schnell, dass Hilbo eine Familie hat, eine kleine Tochter und seine Frau. Lächelnd berichtet Hilbo, dass seine Familie sein größtes Glück ist.

Abb. v.l.n.r. Hilbo, Angi (RR) und Troy (SKBA)

Nichtsdestotrotz gibt es einen Grund, warum Hilbo auf der Intensivstation ist. Er berichtet uns, dass alles im Dezember letzten Jahres begann. Plötzlich im Alltag bemerkte er, dass seine motorischen Fähigkeiten im linken Bein nachlassen. Bei immer schlimmer werdenden Beschwerden folgte kurz darauf eine lange Reihe an Arztbesuchen. Viele Ärzte mit unterschiedlichen Meinungen, eine Menge an Untersuchungen und letztendlich die Diagnose ALS. Ein schwerwiegendes Ergebnis und eine damit resultierende Lebensveränderung.

Jedoch nichts, was die Familie nicht gemeinsam meistern könnte. Mit viel Unterstützung von seinen Liebsten wurde der neue Alltag eingerichtet. Jedoch kam Mitte Juli der nächste Schicksalsschlag, Hilbo hatte sich eine Lungenentzündung eingefangen. Für gesunde Menschen kein Problem, für ihn jedoch bedeutete das ein künstliches Koma und die Beatmung.

Nun Mitte August, nach zwei Wochen im künstlichen Koma befindet er sich jetzt in Behandlung in der Intensivmedizin der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen. Kurz nach seiner Ankunft dort wurde er auch schon mit unserem VEMOTION® System mobilisiert.

Auf Nachfrage, wie er die erste Mobilisation mit VEMOTION® wahrgenommen hat, berichtet er uns, dass es anfänglich herausfordernd war, die Sitzrolle (zum Halten des Patienten beim Aufrichten) richtig zu positionieren, danach jedoch hatte er sich die ganze Zeit sicher gefühlt und empfand es als angenehm, aufgerichtet zu werden. Besonders die Vertikalisierung war für ihn ein Pluspunkt, da anderweitiges Stehen für ihn nicht mehr möglich ist. Herkömmliche Mobilisation ist nur noch bedingt durchführbar, da Hilbo seine Beine nicht mehr aktiv bewegen und belasten kann. Nur der Transfer mit dem Lifter in den Rollstuhl und die unterstützte Mobilisation an die Bettkante ist momentan auf herkömmliche Weise realisierbar.

Wir haben Hilbo gefragt, wie seine Meinung zur VEMOTION® Therapie ist. Hilbo antwortet schlicht, dass es auf jeden Fall eine große zusätzliche Unterstützung zu den herkömmlichen Bewegungstherapien ist. Durchaus ist er der Auffassung, dass viele weitere Patienten davon profitieren können. Auch er selbst habe das Gefühl, dass sein Muskeltonus im rechten Bein dadurch besser wird. Diesen hatte er nie ganz verloren und diese minimale Hoffnung auf Besserung bringt ihn dazu, weiterzumachen. Während der Mobilisation achtet er genau auf die Ausschläge der Aktivität seiner Beine, die er auf dem Monitor des VEMOTION® Systems verfolgen kann. Natürlich bleibt er dabei realistisch und versichert uns, dass er natürlich weiß, was die Diagnose ALS für ihn bedeutet.

Deswegen ist sein Fazit: Eine sehr gute Alternative zur üblichen Mobilisation, dennoch bleibt es spannend, wie der Effekt unserer Therapie sich im weiteren Verlauf bei ihm sichtbar macht. Auch uns ist das Resultat wichtig, deshalb sind wir sehr gespannt auf ein Wiedersehen mit Hilbo in naher Zukunft.

Ohne die Unterstützung der Pflegekräfte der Intensivstation der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen wäre unsere Vision nicht realisierbar. Wir danken für die tatkräftige Unterstützung und wünschen Hilbo alles Gute für seine Zukunft, sodass er bald wieder mit seiner Familie dem alltäglichen Leben nachgehen kann. Denn das ist sein Wunsch, noch lange aktiv am Leben teilhaben zu können, für seine Tochter und für seine Liebsten.